Das zentrale Problem ist ja offensichtlich: die Klickpreise. Spielen wir das ganze einfach mal am konkretem Beispiel durch.
Nehmen wir das Keyword „auto insurance price quotes“ (also „Versicherung“) zum Preis von 54,91 US-Dollar pro Klick. Ein eher hochpreisiges Keyword, man kann also davon ausgehen, daß die Keywords die für uns dann später konkret werden in den meisten Fällen günstiger zu haben sind.
Wie kann sich soetwas überhaupt lohnen? Dazu berechnet man als Unternehmer bzw. in unserem Beispiel wäre es ein Versicherungsmakler den sogenannten „Customer Lifetime Value“ – also den Wert, den ein Kunde über die gesamte Vertragslaufzeit einspielt. Das macht man übrigens nicht nur in Amerika so, sondern in jedem Land in dem Geld eine interessante Sache ist. Um unsere Beispielrechnung auszugestalten nehmen wir an es ginge um eine Autoversicherung. Es wurde also eine Autoversicherung abgeschlossen. Was unseren Makler jetzt interessiert ist natürlich seine Provision und wie lange der Kunde bei der Stange bleibt.
Wir rechnen eine Provision von 10% –– was locker drinne ist. Wenn Sie in den USA Versicherungen makeln, sollten sie im Regelfall noch mehr bekommen. Sagen wir, die Karre hält vier Jahre und der Kunde wechselt mit dem Auto auch den Versicherer. Dann hätten wir also eine Laufzeit von 48 Monaten. Veranschlagen wir als Preis für die Police ~150 Dollar, ist das auch eher im unteren Bereich. So, unser Kollege von der tollen amerikanischen Autoversicherung verdient jetzt also 720 US-Dollar an seinem Kunden. Über vier Jahre, klar.
Wieviele Klicks kann man sich da jetzt leisten? Sagen wir der Einfachheit halber 55 Ami-Kröten pro Klick wären das halt 12 Klicks und der Kundenwert wäre verbrannt. Und das sind nur die Werbekosten. Der sonstige Betrieb muß ja auch noch bezahlt werden. Sagen wir einfach, zehn Klicks. Das würde heißen, kaufen wir zehn Klicks, muß einer davon zum Kunden werden, dann sind wir im Geschäft. Ansonsten hatten wir nur Kosten.
So hätten wir jetzt das Werbeziel, den Anspruch an unsere Landeseiten und den daran hängendem weiterem Kundengewinnungsaufwand. Alles grob überschlagen, versteht sich.
Die Message ist die: lernen sie den Customer Lifetime Value für ihr Geschäft kennen. Rechnen sie den aus. Dann haben sie eine echte Basis um zu entscheiden, welche Klicks sie kaufen wollen.
Der deutsche Fachterminus ist übrigens auch Customer Lifetime Value und da wäre mein Vorschlag jetzt: „Gesamtgeschäftslaufzeitumsatzhöhe“, aber ob da jemand auf mich hört? Grinsen ist manchmal okay, oder?