Im Podcast von Jeffrey Zeldman hatte ich das glaube ich zum ersten Mal gehört: less is less. Zu Gast in der Show war Jason Fried, der dazu erklärte, daß er den bekannten Ausspruch “less is more” nicht so gern mag, weil da immer noch implizit mitschwingen würde, daß “more” doch noch irgendwie besser ist als less.
Less is less. Gefällt mir auch besser.
Less ist natürlich immer besser. Im Design: du bist mit weniger ausgekommen. In der Strategie: du brauchst weniger Schritte. Im Vertrieb: weniger Gespräche notwendig, um das Ziel zu erreichen. Schneller da.
Less is faster.
Weniger kompliziert, schneller.
Das ist natürlich auch schon anderen aufgefallen. Minimalismus als Business-Strategie. Lean Startup. Minimal Viable Product. Und so weiter.
In die moderne Diskussion gebracht hatte das Mies van der Rohe um seinen minimalistischen Ansatz für Architektur zu beschreiben. Verkürzt, er meinte damit, darauf zu achten, daß jedes Bauteil möglichst viele Funktionen abdecken sollte. Also zum Beispiel ein Fußboden, der gleichzeitig als Heizung fungiert. Damit erreichte Schlichtheit soll alles einfacher machen.
Wird in der Businesswelt auch oft falsch verstanden. Zum Beispiel soll Kundendienst plötzlich auch Vertrieb machen. Ein Bauteil, zwei Funktionen, richtig? Nur, dadurch wird alles komplex und man verliert eher Kunden.
Kundendienst könnte Marktforschung machen. Das wäre eher gangbar.
Weniger Kundendienst zu brauchen, weil die Produkte so gut sind. Less hassle for the customer. Less Kosten im customer service.
Less Produktqualität führt zu more Serviceanfragen. Also immer sehen, wovon ich less brauche, damit ich weiß, was mehr less sein muß.
Minimalismus gefällt mir, wenn er richtig gemacht ist. Less muß nachher auch wirklich less ergeben.