Kurze Anmerkung zur Stabilität des Kapitalismus

In letzter Zeit ist mir in verschiedenen Zusammenhängen wieder die Frage untergekommen „Schafft sich der Kapitalismus selbst ab?“ und deshalb möchte ich sie hier einmal in Ruhe beantworten.

Wie immer im Leben, wen man eine Sache mal richtig klären will ist es wichtig seine Begriffe zu definieren. Warum? Weil man sonst fast immer aneinander vorbei redet. Und natürlich, weil man es sowieso nicht verstehen kann, worüber man redet, wenn man es nicht vorher definiert.

Dieses Unterfangen ist heutzutage bei dem Wort „Kapitalismus“ ein heißes Eisen. Die meisten Kommentatoren scheinen selbst eher eine recht schwammige Ahnung der Wortbedeutung zu haben, meist gleichbedeutend mit einem Fehlen von jeglichem „sozialpolitischem Korrektiv“ dem dann ein „Raubtierkapitalismus“ entgegen steht. Dann gibt es andere, für die „Kapitalismus“ eine Art „Börsenspiel“ ist und es scheint mir, die eigene Gewinnchance wird dabei gleichgesetzt mit „Freiheit“. Oder so ähnlich halt.

Dementsprechend wird die Ausgangsfrage auch verschieden gestellt, nämlich entweder als Hoffnung auf Befreiung vom „üblen Kapitalismus“ oder als ein Moment von Weltuntergangsstimmung bei denjenigen, die sein Verschwinden als zu befürchtenden Verlust bewerten.

Tatsächlich ist die Frage für linke Kreise von großer dogmatischer Bedeutung. Schon Karl Marx selber schrieb davon, daß der Kapitalismus sich zwangsläufig selbst abschaffen würde. Es ist in der Logik des Kommunisten einfach nur eine Frage der Zeit, bis dies geschieht. Daher dann meistens die Frage aus linkem Lager. Nach dem Motto: „ist es schon soweit?“

Die Grundlage für den Kapitalismus, warum dieser überhaupt besteht ist ja die Bereitschaft von Menschen, anderen Menschen zu helfen. Das heißt, die Frage, ob denn der Kapitalismus sich abschafft heißt: kann der Kapitalismus die Bereitschaft der Menschen, sich gegenseitig hilfreich zur Seite zu stehen gänzlich abschaffen?

Dazu ein klares „Nein“ von meiner Seite.